Montag, 26. August 2013

Wahlkampfstrategie: Managermarke Merkel

"Alle subsumieren alles unter dem einen Namen" - Diese Haupterkenntnis unserer Grundlagenstudie zur Wahrnehmung und Bewertung von Markennamen wird im Bundestagswahlkampf zur Strategie der CDU oder besser von Angela Merkel.  Die selbsternannte "Bundeskanzlerin aller Deutschen" erhebt sich mit ihrer aktuellen Kampagne über allen Parteien inklusive der eigenen CDU und konzentriert alles auf die eigene Managermarke. Die etablierte Parteienmarke CDU verblasst neben der Marke Mensch Merkel. Je länger dieses ungleiche Wahrnehmungsverhältnis zwischen Managermarke Merkel und der Unternehmensmarke CDU währt, desto schieriger wird es für die CDU nach der Zeit von Merkel eine relevante Position im Markt / der Gesellschaft zu finden. Die Zeit nach einer (zu) dominanten Führungspersönlichkeit führt zu neuen Ausrichtungen, Abgrenzungen und oft auch zu langjährigen Konsolidierungen. Der Zeitpunkt des Wechsels ergibt sich meistens von außen. Es ist ein schleichender Prozess des Verlustes von Vertrauenskapital der Managermarke. In der Politik bestimmen die Wahlen den Fortgang der Managermarke, im Business die Bilanzen den Verbleib des Vorstandes, im Sport die Ergebnisse über den Wechsel des Trainers ... Nach einer gewissen Zeit entsteht fast eine menschliche Sehnsucht nach Veränderung und anderen Namen, die neu aufgeladen werden wollen. Bei der Bundestagswahl wird spannend, ob das Vertrauenskapital der Managermarke Merkel bestätigt wird. Eine strategische Fokussierung auf eine Für-oder-Gegen-Merkel Wahl am 22. September zeugt vom großen Selbstbewußtsein der Kanzlerin. Schaun wir mal ...